Sechseläuten 2018 (Gian Kull)

Vorwort

Der Auftakt zum 122. Sechseläuten hat am vergangenen Freitagabend unter dem Motto «Basler Hochkultur und Alltagskunst» mit dem Empfang des Gastkantons Basel-Stadt im Zunfthaus zur Schmiden und später mit Fest und Feier auf dem Lindenhof stattgefunden. Am Samstagabend hatte die Zunft Hottingen das Privileg, für das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs im Hotel The Dolder Grand den Sechseläutenball organisieren zu dürfen. Es war eine Gelegenheit, die sich nur alle 50 Jahre bietet und die Hottinger haben ausgezeichnete Arbeit geleistet. Am darauffolgen-den Sonntag fand der Kinderumzug mit einer Delegation von circa 50 Kindern der Zunft Hottingen statt. Nach einem denkwürdigen Wochenende voll von Basler Pfeifen und Trommeln auf dem Lindenhof und Tanzen im Hotel The Dolder Grand bei prächtigem Wetter ist die Sonne an einem mit Sehnsucht erwarteten Sechseläutenmorgen hinter Wolken verschwunden. Die ominösen Hagelwolken haben die Hottinger Zünfter in Atem gehalten, bis die Basler Trommler mit ihren Paukenschlägen durch Stadt und Gass das Unwetter vertrieben haben. Die Garderobe der Zunft Hottingen war bis zum Abend mit ungenutzten Regenschirmen und Pelerinen gefüllt, so effektiv waren die Basler mit ihrer Schlecht-Wetter- Bekämpfung. Ihre beste Leistung haben die Basler Gäste aber im Hottinger Zunftsaal gezeigt.

Mittagessen

Mit nur vier Minuten Verspätung klang die Glocke des Hottinger Stubenmeisters, Martin Schmitt. Besonders herzlich begrüsst wurden der Zunftmeister, seine Vorsteherschaft sowie die Ehrengäste und Gäste der Zunft Hottingen. Als der Stubenmeister seine ersten Worte sprach, wurden die gut gelaunten Zünfter, wie auch das Wetter, ruhiger. Der blaue Himmel kündigte sich bereits durch die langsam verschwindenden Wolken an. Der Stubenmeister begrüsste die Alt-Zunft-meister, Ehrengäste und Gäste, Mitzünfter, Zünfterssöhne, Bewerber, Interessenten, Gesellen und Schankburschen zum 122. Sechseläuten. Speziell erwähnt wurden die besonders zahlreich er-schienenen 41 Gäste. Er erinnerte sich an ein tolles Wochenende und bedankte sich im Namen der Zunft bei dem Organisationskomitee des Sechseläutenballs und ihrem OK-Präsident, Andreas Lattmann für die ausgezeichnete Leistung. Der Dank ging somit auch an Thomas Freitag, Anders Matthis, Pedro Mor, Martin Schmitt und Christian Wenger. 22 Zünfter entschuldigten sich für ihre Abwesenheit am heutigen Tag. Spenden kamen dieses Jahr von allen Richtungen. Jan Schibli brachte mit Stolz eine grosse Weinspende ein, nachdem sein Familienunternehmen den Prix SVC Wirtschaftsraum Zürich 2018 gewonnen hat. Zudem nahm Marc Wartmann seinen 50. Geburtstag zum Anlass für eine schöne Weinspende. Franz Saxer und Toni Allemann unterstützten mit ihrer Spende die Mitternachtsverpflegung. Felix Mann und Adrian Nösberger spendeten zur Feier von ihrem gemeinsamen 100. Geburtstag einen Beitrag an die Nachspeise. Zu guter Letzt hat der Stubenmeister dem kürzlich verstorbenen Rolf Eggs für seine grosszügige, posthume Wein-spende gedankt.

Darauf zitiert der Stubenmeister den Trinkspruch:

«Das beste Vergrösserungsglas ist der Boden des eigenen Bierglases.»

Nachdem die Basler Mehlsuppe zur Vorspeise gegessen war, ergriff der Zunftmeister, Marcus A. Gretener das Wort. Zuerst begrüsste der Zunftmeister die Anwesenden im Hottinger Festsaal, insbesondere die Basler Ehrengäste und Gäste der Zunft Hottingen:

Mgr. Dr. Dr. Felix Gmür, Bischof von Basel

Bernhard Burgener, Medienunternehmer und Präsident FC Basel 1893
Karl Odermatt, FC Basel-Legende
Markus Grieder, Meister der ehrenwerten Zunft zum Himmel mit allen seinen Vorgesetzten

Dann richtete der Zunftmeister den Fokus auf die neu beschafften Uniformen des Zunftspiels. Die Uniformen zu gestalten, war eine Herausforderung, da diese genau der Kleidung der Zürcher Infanterieordonnanz von 1818 entsprechen mussten. Der anwesende Gast Jürg Burlet, Kurator Uniformen und Militaria im Schweizerischen Nationalmuseum unterstützte dabei das Projektteam bei der Beschaffung. Er hat bereits eine Beziehung zur Zunft Hottingen: Er ist verantwortlich dafür, dass unser Zunftmeister, Marcus A. Gretener einen historisch getreuen Napoleonhut trägt. Der Zunftmeister vermerkte bei seiner Begrüssung, dass die Unterstützung bei der Gestaltung der neuen Uniformen „gross und unentgeltlich“ war. Für die Kopfbedeckung der Musiker ist der letzten Schweizer Hutmanufaktur, der Risa Hutwerkstatt AG in Hägglingen/AG zu danken, deren Geschäftsführer, Julian Huber ebenfalls anwesend war. Auch auf der Stube herzlich empfangen wurde der Kunsthandwerker Robert Steinlin, Silberschmied der Zunft Hottingen. Robert Steinlin ist mit dem Zürcher Zunftleben bestens vertraut: Er fertigt nicht nur die Veteranenbecher der Zunft Hottingen, sondern auch die Silber- und Goldwaren für viele Zünfte der Stadt Zürich. Leider musste sich Stefan Steiner, Geschäftsführer der Schuler Uniformen AG in Rothenthurm/SZ und Verantwortlicher für die Schneiderarbeit der Uniformen, in letzter Minute entschuldigen, da eine Maschine in seiner Manufaktur ausgestiegen war.

Nachdem der Zunftmeister den Dank des Stubenmeisters bei den Organisatoren des Sechseläutenballs und beim Verantwortlichen des Kinderumzugs noch bekräftigte, erinnerte er seine Zuhörer an die Zünfter, die aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnten. Umso mehr freute die Anwesenheit des zweitältesten Zünfters, Balz König.

In seiner Meisterrede nahm der Zunftmeister, Marcus A. Gretener das Thema seiner letztjährigen Meisterrede, den Informationsüberfluss in einer freien Gesellschaft wieder auf und referierte über den Konflikt zwischen Big Data bzw. dem Internet der Dinge und unserer Privatsphäre. Der Zunftmeister nahm zur Kenntnis, dass unsere Gesellschaft bald mit «smart»-Alles überflutet sein wird und folglich auch eine grosse Menge von „Big Data“ produzieren wird. Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz wird durch das Verwenden von Big Data beschleunigt. Algorithmen lernen bald schneller als Menschen, was die Anwendungsmöglichkeiten erhöht und somit viele Arbeitsplätze vernichten könnte.

Die Tech-Visionäre warnen vor der Gefahr für die Menschheit, die von diesem Trend ausgeht: «AI» soll die Gestaltung der Wirtschaft und der Gesellschaft auf den Kopf stellen. Sie kann eine grosse Chance sein, stellt aber auch ein grosses Risiko für unsere Selbstbestimmung und Demokratie dar. Der Zunftmeister erwähnte China, wo der Staat ein digitales Überwachungssystem eingeführt hat, das an George Orwells 1984 erinnert. „Wird Big Brother zur Realität?“, fragte der Zunftmeister. Heute folgen Algorithmen unseren Präferenzen und Gefühlen und machen aktiv Entscheidungs-vorschläge, sei es auf Amazon oder bei einem Wahlkampf. Wir werden „ge-nudged“, warnte der Zunftmeister. Zukünftig hat der Staat nicht nur Interesse daran, was wir tun, sondern auch, ob wir „das Richtige“ tun, und wird versuchen, uns mit «Big Data» und «AI» zu beeinflussen.

Der Zunftmeister ist der Meinung, dass die Gesellschaft verpflichtet ist, diese neue Technologie und deren Konsequenzen zu verstehen. Wir müssen uns sowohl der positiven, wie auch der negativen Folgen dieser digitalen Revolution bewusst sein. Eine funktionsfähige Gesellschaft basiert auf „Begegnung, Dialog und Vertrauen“, meinte der Zunftmeister, und das Leben dieser Werte soll unsere Selbstbestimmung wie auch unsere Demokratie erhalten. Das Hottinger-Ethos verkörpert «Begegnung, Dialog und Vertrauen» und deshalb ist die Zunft Hottingen ideal aufge-stellt, um diese soziale Revolution zu überwinden.

Als die Meisterrede zum Schluss kam, servierte der Wirt den Hauptgang, einen Salm nach Basler Art mit Hèerdöpfelstampf als Beilage, begleitet von einem feinen Riesling-Sylvaner aus Meilen. Das Hottinger Spiel trat zum ersten Mal in neuen Uniformen auf die Bühne und spielte den Sechseläutenmarsch. Die Musiker strahlten vor Freude und Stolz in ihren historisch korrekten Uniformen. Das Spiel brillierte mit dem Heiri Wipf-Marsch bevor der Zunftmeister das Wort ergriff, um die Ehrengäste vorzustellen.

Als Erstes begrüsste der Zunftmeister seine Exzellenz Dr. Dr. Felix Gmür, Bischof von Basel und Vizepräsident der Schweizerischen Bischofskonferenz. Nach einer mehrere Minuten dauernden Vorstellungsrede übernahm der Bischof das Wort vom Zunftmeister. Und die Geduld hat sich gelohnt! Der Bischof hielt seine Rede nach Art der traditionellen Basler Schnitzelbänke und überraschte trotz Luzerner Herkunft mit einem knackigen Basler Dialekt. Seine Exzellenz erzählte über die Geschichte und Rolle des Basler Bischofs, seinen Status als Migrant, als «perpetueller Exsylant». Seine humorvollen Beobachtungen zur Zürcher Kultur brachten die Zünfter zum Lachen. Ein Beispiel:

«Im Herbscht wird gschosse, im Früelig verbrännt,
schön martialisch, was sich da Züri gönnt,
Und hüt no, Züri kämpft,
doch Basel spielt meh, 
drum gwünnt au immer de FCB»

«Mit em Chlütter laufts für Zürcher viel besser
als bim Fuessball spiele.
Alli da krampfet und wend «Make Money»,
und zBasel seit de Teig, «Geld, das han I!»»

Der Bischof beendete seine Schnitzelbank, indem er Basler Läckerli verschenkte, und wünschte der Zunft «en fidei ac meriti», ein schönes Sechseläuten.

Nach einer kurzen Pause und dem Marschlied „Ein Freund, ein guter Freund“ forderte der Stubenmeister die Zünfter auf, sich wieder zu setzen, damit der Zunftmeister die Ehrengäste Bernhard Burgener und Karli Odermatt vorstellen konnte. Bernhard Burgener, bekannt als Medien- Unternehmer und FC Basel-Präsident, ist ein Mann von bescheidener Herkunft und mit einer klaren Lebensphilosophie. Bernhard Burgener hat die Gelegenheit ergriffen, um mit der Zunft Hottingen seine Grundsätze für ein erfüllendes Leben zu teilen. Bernhard Burgener erklärte, dass er sich sein Leben lang an sieben Hauptgrundsätze gehalten hat. Zuerst machte er klar, dass die Dankbarkeit – für das Glück, in der Schweiz aufwachsen zu können, für seine gute Erziehung, für seinen Erfolg – den roten Faden seines Lebens sei. Zunächst fragt er sich immer, „Wieso mache ich das?“ und fordert immer eine klare Antwort von sich, bevor er etwas unternimmt. Dazu kommt der Mut, „Nein“ zu sagen bzw. die Bitten anderer ablehnen zu können. Auch wichtig ist das geduldige Zuhören im Gespräch. Entscheidend für seinen Erfolg war die Umarmung mit bzw. das Nicht-Unterschätzen der Technologie, aber noch wichtiger ist, dass er nie aufhört zu träumen. Für Burgener ist alles möglich.

Die weisen Worte von Bernhard Burgener fanden Echo und die Zünfter spendeten ihm Applaus. Er löste eine positive Stimmung aus, die die Zünfter für den Rest des Tages begleitete. Das Dessert, Schoggigreem mit gschwungenem Niidel, wurde in Begleitung von einem kurzen Stück des Spiels serviert. Danach wurde die Kindergruppe vom Zunftmeister im Saal begrüsst. Die strahlenden Zünfterstöchter und Zünfterssöhne präsentierten sich vor der Zunft mit Stolz und guter Laune. Pünktlich um 14:20 Uhr übergab der Zunftmeister dem Zugführer, Dr. Christoph Schuppli den Stab, womit ein wunderschöner zöiftiger Mittag zu seinem Ende kam.

Umzug

Und was haben die Zürcher ihren Basler Nachbarn als Wertschätzung für die Annahme ihrer Einladung als Gäste zum Sechseläuten entgegengebracht! Gemäss Sechseläuten Mediensprecher, Victor Rosser wurden die 5’000 Teilnehmer des Sechseläuten-Umzugs von über 50’000 Zuschauern am Strassenrand und nochmals 50’000 Zuschauern rund um den Böögg bejubelt. Zum Liebling der Masse wurde Gast der Zunft Hottingen und FCB-Fussballlegende, Karli Odermatt – die Menge der Blumen konnte der Athlet selber nicht mehr tragen.

Die Zunft Hottingen lief dieses Jahr an 18. Stelle im Umzug. Im Gegensatz zum heissen Vorjahr wurden die Zünfter mit angenehmen Temperaturen, leichter Bewölkung und einer frischen Brise verwöhnt. Mehrere Zünfter haben zwar Regen erwartet und sind mit Zylinderschutz und Regenschirm aus der Stube getreten – diese konnten sie aber am Nachmittag glücklicherweise zurücklassen. Das gute Wetter hat nicht nur die gute Laune der Zünfter gefördert, sondern auch die Stimmung der Zuschauer. Das Volk war begeistert. Die Leute zeigten ihre Freude am Umzug mit den zahlreichen Blumensträussen, welche sie den Zünftern zuwarfen. Dieses Jahr wurde der Umzug mit einem deutlich schnelleren Tempo als im Vorjahr geführt. Die Zünfter mussten ein lebhaftes Tempo einhalten und riskierten bei jeder weiblichen Ablenkung einen Sprint um aufzuholen.

Pünktlich trifft die Zunft Hottingen beim Sechseläutenplatz ein. Das Feuer am Boden des Bööggs loderte bereits. Der 300 Kilo schwere und 3,6 Meter grosse Schneemann äusserte sich kurz davor auf Twitter: „Wo sind all diese #Influencer, wenn ich sie einmal brauche?“. Seit 18:00 Uhr steht der Scheiterhaufen in Flammen und die Aufmerksamkeit der Stadt war für diesen Moment nicht auf die sozialen Medien gerichtet. Die Feuerwehrmänner schürten die Flammen, als Pferd und Reiter den Böögg umrundeten. Das Holz schien feucht, da mehr Rauch als Flammen in den Himmel stiegen. Nach zehn Minuten ist immer noch keiner der über 150 im Böögg versteckten Böller explodiert. Erst um 18:14 Uhr explodierten dann die ersten Böller, zwei Minuten später stand der Böögg in Flammen und um 18:20:31 Uhr explodierte sein Kopf. Es soll einen mittelmässigen Sommer geben, meint die NZZ.

Abendessen

Nach einem angenehmen Marsch durch die Stadt bei idealem Wetter, haben sich die Hottinger Zünfter im Theatersaal allmählich wieder versammelt. Endlich hat das Geläute vom Stubi die Zünfter und Gäste zum Schweigen gebracht, so dass der Zunftmeister seine Zünfter wieder zurück auf der Stube begrüssen konnte. Zum Abendessen hat der Wirt den Gästen Gschnätzlets vum Rind anere Soose mit Pier Chruunudle, Cholraabe und Rüebli serviert. Der Zunftmeister stellte Markus Grieder, Meister der Ehrenzunft zum Himmel vor und übergab ihm ohne weitere Umschweife das Wort. Der Meister schenkte allen Zünftern ein kleines Säcklein mit echten Läckerli vom Haus Jakob (gegründet 1753) und hat dazu noch die Hottinger Vorsteherschaft an den Morgenstreich vom 11. März 2019, 4:00 Uhr in der Früh eingeladen – dies alles in Form einer tollen Basler Schnitzelbank. Auch die Zofinger Studenten haben die Zünfter mit witzigen Sprüchen in Schnitzelbank-Form zum Lachen bringen können.

Auszug

Mit einer Verspätung von nur einer Viertelstunde kündigte der Zunftmeister die Sprecher des Auszugs an: Jörg Röthlisberger wird Sprecher auf der Stube der Zunft Witikon bei Zunftmeister Andy Bihrer, Dr. Beat Gontersweiler auf der Stube der Zunft zur Meisen beim Zunftmeister Gustav von Schulthess und Florian Diener auf der Stube der Zunft zur Letzi beim Zunftmeister Jürg Vogel sein. Die Zünfter haben es darauf eilig: Sie springen von ihren Sitzplätzen auf und versammeln sich vor dem Zunfthaus mit ihren leuchtenden Laternen. Der Auszug bewegt sich in Richtung des Hotels Schweizerhof, wo die Zunft Witikon gastiert.

Die Rede von Jörg Röthlisberger wurde auf der Stube der Zunft Witikon gut aufgenommen. Deren Zunftmeister, Andy Bihrer bemerkte darauf, dass der Bündner Dialekt noch nicht leichter zu verstehen sei als bei seinem ersten Besuch im Jahr 2010. Der zweite Sprecher, Dr. Beat Gontersweiler präsentierte dem Zunftmeister zur Meisen im Rahmen seiner Rede ein Portrait aus dem 18. Jahrhundert. Als dritter Sprecher machte Florian Diener auf der Stube der Zunft zur Letzi ein lustiges Wortspiel und bewunderte die Frühpension ihres Zunftmeisters. Die Hottinger Zünfter kehrten von ihrem Auszug pünktlich um Mitternacht ins Zunfthaus zurück, wo sie noch den letzten Zunftbesuch am Neumarkt, die Zunft zu Oberstrass erleben konnten. Der Sprecher war der Statthalter Dominik Hug. Seine Rede war ausgezeichnet. Die Zünfter krümmten sich vor Lachen, vor allem als Hug sich zu den oberflächlichen Eigenschaften unseres Zunftmeisters äusserte. Schliesslich war Dominik Hug aber dankbar für eine lange zöiftige Freundschaft und erhob sein Glas zu einem donnernden „Hoch! Hoch! Hoch!“

Nach dem Abschied des Redners und Statthalters der Zunft zu Oberstrass konnten sich die jetzt hungrigen Zünfter an einer Münchner Wiiswurscht vum Bär am Rännwäg mit süessem Senf wieder stärken. Als der Anlass zu einem Ende kam, dankte Zunftmeister Marcus A. Gretener den Auszugssprechern, der Küchenbrigade und den Verantwortlichen der Wirtschaft zum Neumarkt sowie dem Zunftspiel, den Schankburschen, dem Zeugwart Reto Boltshauser und dem Stubenmeister Martin Schmitt für ihre hervorragenden Leistungen und ihre Unterstützung. Der Abend auf der Zunftstube im Neumarkt kam mit deutlicher Verspätung am frühen Dienstagmorgen zu einem Ende. Hottinger Zünfter die noch Energie hatten, folgten dem Altzunftmeister Dr. Martin Eckert auf den Saubanner-Zug zur Zunft zur Schmiden, wo dieser das letzte Amtsjahr des dort amtierenden Zunftmeisters im Rahmen einer treffenden Rede ehrte.

Das 122. Sechseläuten war für die Zünfter der Zunft Hottingen ein unvergessliches Fest. Vom von der Zunft Hottingen organisierten Sechseläuten-Ball bis zum letzten Wort des Altzunftmeisters Dr. Martin Eckert auf der Schmiden-Stube haben die Hottinger Zünfter fröhlich und in Freiheit gefeiert.