Interzünftiges

Im Verlauf des späteren Mittelalters bildeten sich in Zürich und anderen europäischen Städten Vereinigungen verschiedener Berufsstände. Ihre Anliegen waren primär die Regelung der Produktions- und Marktrechte sowie die Festlegung von Standesfragen. Zunehmend engagierten sich die Zünfte in den Städten aber politisch, um ihre Interessen zu vertreten. Ende des 13. Jahrhunderts wurden die Zünfte in Zürich verboten, worauf angeführt von Rudolf Brun Handwerker am 7. Juni 1336 das Zürcher Rathaus stürmten und einen Machtwechsel herbeiführten. Die daraufhin erstellte Zunftverfassung sah neben der Gesellschaft zur Constaffel 13 historische Zünfte vor. Nach dem Ende der politischen Führung der Stadt Zürich durch Handwerker und Händler in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts, übernahmen die Zünfte vermehrt gesellschaftliche Aufgaben und setzten mit der Einführung des Sechseläutens einen bis heute geltenden Fixpunkt im Kalender von Zürich. Die Zünfte fanden sich in ihrer neuen Rolle wieder, und es entstand mit der Stadtzunft 1867 sogar eine neue. 1893 kam es zur ersten grossen Stadtvereinigung. Ein innerer Ring von elf Aussergemeinden wurde mit der Stadt vereinigt. So auch die Gemeinde Hottingen. In einer zweiten Stadterweiterung 1934 wurden noch einmal acht Vororte eingemeindet. Dies führte dazu, dass zwischen 1887 und 1980 13 neue Zünfte gegründet wurden.